bin heute Morgen aufgewacht und habe gedacht, wenn ich schon Gott bin, dann kann ich heut auch den Schlaumeier spielen. Nein – das ist falsch, bin kein Schlaumeier, hab mir nur mal mit Frauchen Gedanken über ein paar Themen gemacht. Es geht um die Themen Prioritäten, Respekt, Verständnis, Liebe…. Auf den Punkt gebracht, wir Fellnasen ticken einfach anders wie ihr Menschen, fertig. Wenn das so einfach wäre, wäre es einfach…. Ja….
Wir sind einfach anders, wir kommunizieren anders, wir denken anders, wir haben einen anderen Anspruch. Jedoch haben wir viele gleiche Bedürfnisse, sowie trinken, essen, Ruhe, Schlaf, Zuneigung, Bewegung, Berührung… Wir Vier- und Zweibeiner brauchen einfach ein Gespür füreinander, müssen uns aufeinander einlassen, dann klappt es auch mit einer dicken Freundschaft – glaubt mir!
Nicht jeder muss sich ja mit uns auskennen, es gibt einfach Menschen, die finden uns nicht so toll, mögen uns nicht oder können sich einfach auch nicht vorstellen, mit uns zusammenzuleben. Und dann gibt es die Menschen, die uns über alles lieben und die sich ein Leben ohne uns gar nicht vorstellen können. Beide Seiten sind in Ordnung, finde ich. Ah… stop, es gibt ja noch die Menschen, die mit uns zusammen leben und uns trotzdem nicht mögen, die mit uns nicht gut umgehen, aber das ist ein Thema für sich…
Aber manchmal denken die Zweibeiner völlig anders als wir, so völlig, ohne dass sie ja wirklich etwas dafür können, sie wissen es ja nicht besser. Wenn Henriette zum Beispiel zum Tierarzt muss, dann ist sie nicht so cool wie ich, die hat voll Panik und hat ein mega Stress. Sie läuft in die Praxis und hat ihre Leine im Maul, dass macht sie dort immer. Dann kommen immer irgendwelche Leute an und sagen: „ach ist das süß….sie trägt ihre Leine selber, sie ist ja taff….“ Ha, von wegen taff, die Kleine hat Schiss… und kompensiert das, indem sie die Leine trägt. Oder letz morgens als ich Gassi war mit Frauchen… äh… Frauchen Gassi war mit mir, da sind wir eine große Runde gelaufen und obwohl es noch kühl war und wir Wasser dabei hatten, war ich ganz schön geschafft. Auf dem Rückweg sind wir dann durchs Ort gelaufen, Frauchen meint immer, das muss ich auch lernen (frag mich, was es da zu lernen gibt, latsch da halt genauso wie sonst). Also ich eine geschaffte Körperhaltung, meine Zunge hängt raus, ich laufe auf Höhe von Frauchen (was ja völlig normal und auch gut ist, wenn man ausgelastet ist). Dann haben uns schon einige Leuts angesprochen und mich gelobt, weil ich so artig bin und so toll bei Fuß laufen kann. Ich natürlich stolz wie Bolle, dass ich nur dann kein Bock mehr hab auf Ziehen und Schnüffeln, braucht ja niemand zu wissen…. Das sind so zwei Beispiele von Missverständnissen, ihr seht, das geht ganz schnell… auch uns geht es untereinander ja auch so und die Menschen verstehe ich manchmal eh nicht, aber das ist auch ein anderes Thema.
Wir kommunizieren ganz anders als ihr, wir Hunde benutzen da u. a. Beschwichtigungssignale und eine sehr gute Körpersprache untereinander und so wissen wir eigentlich, wie unser Gegenüber tickt. Eigentlich sag ich, weil wir für unsere Kommunikation auch unsere Blicke, Ohren und unsere Rute benutzen. Manche von uns haben aber so einen komischen Haarschnitt, da sieht man die Augen gar nicht und leider haben immer noch ein paar Kollegen abgeschnittene Ohren und Ruten oder die Ruten sind einfach fast weggezüchtet. Ich kann ja aber über meine Rutenhaltung, über das Wedeln ganz viel erzählen, was ja sonst niemand verstehen würde, wenn ich keine hätte… Manchmal werden uns die Signale auch einfach abgewöhnt. Wenn wir knurren, um uns mitzuteilen, einfach zu sagen, bis hier her und nicht weiter, dann bekommen viele von euch Angst und meinen wir beißen gleich los. Das ist ja aber gar nicht so, wenn wir richtig verstanden werden, dann würden wir natürlich nicht beißen, wir warnen ja nur…. Aber uns wird dann verboten zu knurren und dann machen wir das auch nicht mehr, dann legen wir gleich richtig los….
Genauso gut könnt ihr euch unsere Signale und Körpersprache auch zu Nutzen machen, um mit uns zu kommunizieren und uns zu verstehen. Dazu gibt es ein ganz tolles Buch, wenn euch das Thema interessiert, das ist von Turid Rugaas und heißt Calming Signals – Körpersprache der Hunde, kann ich nur empfehlen.
Aber eigentlich braucht ihr euch nur so richtig auf uns einlassen, lernen, was wir brauchen. Zum Beispiel brauchen wir ganz viel Ruhe und Schlaf, mindestens so 18 Stunden täglich, ja tatsächlich so viel, dann sind wir ausgeglichen und gesund. Oder wisst ihr, wie lange es dauert, bis sich Stress bei uns abbaut, egal ob positiver oder negativer Stress? Das kann Stunden bis mehrere Tage dauern. Die dauerhafte Freisetzung von zu vielen Stresshormonen schwächt das Immunsystem und kann zu einer Übersäuerung führen. Diese wiederum ist der Auslöser oder Verstärker für viele Krankheiten und Störungen wie Allergien, Schmerzen im Bewegungsapparat, Hautprobleme, Lecken diverser Körperteile und vieles mehr. Deswegen ist es sehr wichtig, wenn wir mal Stress hatten (und das lässt sich nicht vermeiden), dann brauchen wir ganz viel Ruhe hinterher, dann lasst ruhig mal ein Training oder eine große Gassirunde mit uns ausfallen. Aber wie das so alles funktioniert würde jetzt den Rahmen sprengen, aber ihr könnt ja fragen, wenn ihr etwas wissen möchtet.
So Leuts… ich will jetzt noch ne Runde laufen und dann noch lecker schnabulieren, deswegen mach ich nu mal langsam Schuss…. Werde das Thema aber mal wieder aufgreifen… ja, ansonsten läuft es hier… Vaddi ist relativ entspannt, obwohl mir ja etwas passiert ist…

und Frauchen halte ich auch ein wenig auf Trab… und ich hab mein Ausruhplatz neu gestaltet, aber über Geschmack lässt sich halt streiten.

In diesem Sinne – euer Theolino