Wie alles begann

Am 22.09.21 starb Ben, mein Labrador-Mischling (lt. TA ein Labrador-Rottweiler), er wurde nur 10 Jahre alt. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen, er war ein wichtiger und großer Teil meines Lebens, ein toller Partner an meiner Seite und bester Freund! Ben war einfach immer da, war immer mit mir zusammen….

Für mein Mann stand fest, es gibt keinen zweiten Hund mehr, er findet es einfacher mit nur einem Hund, gerade wenn man in Urlaub fährt etc…. Da ich mich sonst immer durchgesetzt habe und ich mir eh keinen anderen Hund für mich vorstellen konnte, habe ich eingewilligt und auch für mich war klar, dass unsere Henriette ein „Einzelhund“ bleibt.

Nach ca. zwei Wochen nahm mich mein Mann in den Arm und fragte mich, ob ich mich nicht doch mit dem Gedanken anfreunden wolle, einen neuen Hund einziehen zu lassen. Ich sei so traurig, würde nicht mehr lachen. Außerdem würde ich Henriette überall mit hinnehmen und herumzerren, wobei sie doch am liebsten daheim ist. Sie kann eben nicht den Platz für Ben einnehmen, das wurde mir dann auch klar. Nachdem ich darüber nachgedacht hatte, war auch für mich klar, es zieht wieder ein zweiter Hund bei uns ein. Aber ich hatte einen besonderen Wunsch: es sollte ein Rottweiler werden. Diesen Wunsch hatte ich schon lange und auch Thomas mag die Rasse. Nur das Problem was es gab: ich hatte immer Hunde aus dem Tierschutz und wollte auch wieder eine arme Seele retten. Thomas seine Bedingung war jedoch: ein Rottweiler nur als Welpe und vom Züchter. Er war der Meinung, dass alle unsere Tierschutzhunde eine „Macke“ hatten bzw. haben und er das bei einem Rottweiler nicht möchte. Mit dem Gedanken habe ich mich dann auch lange beschäftigt und bin dann zu dem Entschluss gekommen, nach einem Züchter zu suchen, um nach einem Wurf für 2022 zu fragen (alles andere war mir zu dem Zeitpunkt zu früh).

Nach vielen Recherchen hatte ich dann mit der Ariane Kontakt, sie züchtet Rottweiler, wohnt in der Eifel und war mir am Telefon sympathisch. Sie hatte gerade einen Wurf mit fünf Wochen (geboren am 28.09.21), diese Knäule waren alle schon versprochen. Ariane teilte mir aber mit, dass ein weiterer Wurf im Jahr 2022 geplant war und sie mich gerne als Interessent aufnehmen würde. Wir könnten aber jetzt schon die Welpen bei ihr besuchen, dann würden wir sehen, wie sie züchtet und ob es für uns in Ordnung ist, sie wollte uns ebenfalls kennenlernen.

Nach diesem Besuch stand es für uns fest, dass wir von der Ariane einen Rottweiler haben möchten. Um es kurz zu machen, ich bekam dann kurze Zeit später einen Anruf, den Welpen, den sie selber behalten wollte, gibt sie nun doch her und sie kann sich niemanden besseren für diesen tollen Hund vorstellen, wie mich… ich habe um eine Woche Bedenkzeit gebeten, mir ging es zu schnell, darauf war ich gar nicht vorbereitet…. Nun ja, um die Geschichte noch mehr abzukürzen: Am 25.11.21 holten wir unseren Theo ab, er war damals 8 Wochen alt. Eigentlich heißt Theo „Janosch von der Fuchsfarm“, aber uns war von Beginn an klar, dass es ein Theo wird.

Es zog ein „Sonnenschein“ ein, er hat mich wirklich auf ganz andere Gedanken gebracht, hat mich abgelenkt. Mit Henriette hat er sich von Anfang an gut verstanden und ich hatte das Gefühl, auch für sie war es kein Problem, dass er jetzt da war, zumal sie nach Bens Tod auch sehr getrauert hat. Eine Woche hatte ich mir Urlaub genommen, danach war Theo mit mir in der Praxis, in einer Box. Er hat es von Beginn an großartig gemacht und ist bis heute sehr gerne in meiner Praxis. Wenn ich diese nicht abschließe, dann bricht er ein und räumt auf 🤭.

Ich habe alle meine Freizeit fast nur mit ihm verbracht, natürlich mit dem Gedanken, dass gerade ein Rottweiler „funktionieren muss“. (Zumal ich mit der Entscheidung, dass ein Rotti einziehen soll, viel Gegenwind von Bekannten und Freunden bekommen habe). Ich habe von Beginn an viel mit ihm geübt, habe ihm viele Dinge schon spielerisch beigebracht. So anstrengend es teilweise auch war, so viel haben wir auch über ihn gelacht. Er mochte damals keinen Regen und keine nassen Wiesen, was für ihn ein Problem beim „Pippimachen“ war. Oder als er aus dem Laufstall ausgebrochen ist oder relativ schnell erkannt hat, dass man Wassernäpfe ja auch herumdrehen kann…. Oder als er meinte, mir den frisch eingepflanzten Flieder auszugraben und ins Wohnzimmer zu bringen…. Die Erlebnisse alle jetzt im Nachhinein zu berichten, würde diesen Bericht sprengen.

Als er so ca. 8 Monate alt war, da fing er an, mich zu tackern, d. h. er biss in meinen Arm, so ca. eine halbe Minute und dann ließ er ab. Anfänglich ging es noch, dann wurde es öfter und fester, so dass meine Jacken kaputt gingen und ich blaue Flecken und starke Schwellungen bekam, teilweise hat es sogar geblutet. Es kam nicht jeden Tag vor und er tat es nur bei mir. Außenstehende, die dies mitbekamen, rieten mir, besser durchzugreifen, meinten, er würde mich nicht für voll nehmen und ich müsse härter mit ihm umgehen. Ich müsse, wenn er auf mich „losgehen“ würde, ihn mit strengen Maßnahmen bestrafen. Mir kam es jedoch so vor, als wenn er nach dieser halben Minute tackern selber überrascht war und gar nicht wußte, was er da tat. Ich hatte ihn dafür nicht bestraft, sondern ging auf Ursachenforschung. Bei der Lösung half mir Dirk und Manuela von der Gruppe „Rottweilerfreunde Deutschland“ die ich auf Facebook entdeckte. Ich kann nur allen raten, die irgendwann einmal ein Problem mit ihrem Rotti haben, diese Gruppe bzw. Dirk und Manuela zu kontaktieren. Des Weiteren hat uns ein Besuch auf dem Argenhof geholfen, wir waren bei Christiane Rohn. Wir durften bei ihr einen Termin ausmachen (vielen lieben Dank Alex!). Ihre Meinung zu uns war: Wir haben eine super gute Bindung und Theos Verhalten wäre eine Überforderung. Und ja, er hat es tatsächlich nur gemacht, wenn es ihm zu viel wurde: zu lange Spaziergänge, zu viel Training, zu langes Warten (ich hätte es besser wissen müssen). Also habe ich ihm vom Training (Hundeführerschein) abgemeldet, die Spaziergänge wurden kürzer und das Warten habe ich mit ihm geübt und langsam gesteigert. Seit dem hat er mich nie wieder gebissen (ja, ich muss leider zugeben, es war ein verzweifeltes Beißen). Außer wenn er zu ungeduldig wird, zum Beispiel, wenn ich während eines Spazierganges jemanden treffe und mich unterhalte, dann fängt er an, in meine Hand zu „beißen“, aber sehr sanft und vorsichtig. 

Im Januar 23 war dann Theos erstes Training in der Rettungshundestaffel Mosbach. Dort war ich schon mit Ben. Ich habe lange überlegt, ob es wohl das richtige sein kann für Theo, aber bis jetzt macht er sich sehr gut und hat wirklich richtig Spaß daran.

Ansonsten habe ich die Erfahrung gemacht, das Rottweiler die besten Hunde der Welt sind, ich aber auch noch nie einen Hund so konsequent erzogen habe, wie Theo. Er hat einen sehr ausgeprägten Dickkopf und alles, was ich ihm schon so früh beigebracht hat, hat er oft einfach mal so vergessen. Was unsere Spaziergänge schwierig macht, ist sein sehr ausgeprägter Jagdtrieb, weswegen er nun auch einen Tracker bekommt, falls er mal wieder seine eigenen Wege geht (was leider schon vorgekommen ist). Ein Rottweiler muss man verstehen, zu dem Entschluss bin ich gekommen.  Theo hat mein Herz erobert und ist fast 24/7 an meiner Seite. Ich bin so froh, dass er bei uns ist, wobei ich ihn so manches Mal schon verflucht habe…. Woran ich mich gewöhnen musste ist die Grobmotorik. Wenn Theo kuscheln möchte sieht es natürlich ganz anders aus wie bei Henriette mit ihren 22 kg.

Hier noch ein paar Bilder, die für sich sprechen:

 

 

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Eine Antwort zu Wie alles begann

  1. Karin Werlein sagt:

    Hallo Birte,
    was für eine tolle Idee, die Theo- Seite.
    ich freue mich schon, mehr von euch zu lesen.
    ganz liebe Grüße von der Ostsee von Karin

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